Canada-02-june

2012

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Willkommen auf der Homepage der Familie Mehlhase
und Ihrem Abenteuer nach Kanada auszuwandern.

Das Jahr 2012

Das Jahr 2012 wird die größte Veränderung in unserem Leben bringen. Das erste halbe Jahr war geprägt von warten und Frustration. Die  2. Jahreshälfte brachte dann die erhoffte Veränderung. Aber lest doch selber, wie sich das Jahr entwickelt hat.

12.01.

    Weil ich schon länger nichts mehr von Miele und der Einwanderungshelferin gehört hatte, schrieb ich die Einwanderungshelferin an, wie lange eigentlich die Bearbeitungszeit für das LMO ist. Sie schrieb mir zurück, das es zur Zeit 12+ Wochen sind. Also heißt es wieder warten.

15.02.

    Endlich eine E-Mail von Miele mit dem LMO-Ergebnis. Das LMO ist abgelehnt worden, weil angeblich die Firma Miele nicht genug unternommen hätte einen Kanadier für diese Stelle zu finden. Die Personal-Chefin schrieb aber auch noch, das ich mich nicht darüber ärgern solle. Sie reichen den Antrag in 2 Wochen noch einmal ein. Das ist die typische kanadische Gelassenheit. Natürlich hatte ich mich geärgert, weil es wieder eine Zeitverzögerung bedeutete.

19.04.

    Nach über 2 Monaten mal wieder eine E-Mail von Miele mit der Mitteilung, das mein 2. LMO-Antrag in Bearbeitung ist. Toll dachte ich mir, aber wann wurde er eingereicht? So konnte ich mir kein Zeitfenster ausrechnen. Also heißt es weiter warten, warten und nochmal warten. Bei sowas lernt man Gelassenheit. Was anderes bleibt einem auch nicht übrig.

05.06.

    Ungeduldig schrieb ich mal wieder Miele an, wie mein LMO-Status ist.

06.06.

    Die Personal-Chefin schrieb mir zurück. Sie hat soeben eine Mail von Service Canada bekommen. Mein LMO ist genemigt.              HURRRRRRAAAAAA. Endlich ein Grund zum Feiern. Nach fast genau einem Jahr nach der Job-Zusage geht es weiter. Es ist wirklich erstaunlich, das eine Firma über ein Jahr auf einen Mitarbeiter wartet. In Deutschland würde das keine Firma machen. Ab jetzt wird es Schlag auf Schlag gehen, damit ich endlich meinen Job in Kanada antreten kann.

08.06.

    Nachdem das LMO endlich da war, konnte ich meinen Flug nach Calgary buchen. Die Einwanderungshelferin schrieb mir, das ich mein WP (Work Permit- Arbeitserlaubnis) direkt bei der Einwanderungsbehörde am Flughafen in Calgary beantragen kann. Ich dachte vorher immer, ich muß das bei der Visa-Behörde in der kanadischen Botschaft machen. Da die Visa-Behörde in Berlin zum 1.1.12 geschlossen wurde, dachte ich schon ich muß jetzt nach Wien fahren. Aber so ist es natürlich viel einfacher, wobei eine gewisse Unsicherheit bleibt.

11.06.

    Nach längerem suchen und vergleichen von Preisen hatte ich meinen Flug nach Calgary gebucht. Es ist ein einfacher Flug mit Air Transat für 600€ am 15.07. um 15.10 Uhr. Flugnummer TS 367 von Frankfurt nach Calgary. Die Flugdaten hatte ich dann auch gleich an die Firma weitergegeben. Einen Mietwagen für die erste Woche habe ich auch schon. Jetzt mußte ich noch nach einer Unterkunft für die erste Woche suchen.

14.06.

    Von Miele bekam ich die Rückmeldung das sie sich freuen, das ich endlich komme. Sogleich bekam ich auch die Namen und Telefonnummern von meinem Chef, meinem Supervisor und weiteren Ansprechpartnern. In den nächsten Tagen gehen viele E-Mail zwischen mir und verschiedensten Personen von Miele Kanada hin und her. Dabei geht es um meine Uniform, meinen Firmenwagen, wie ich vorab schon ein paar Pakete schicken kann, das ich zum Training nach Toronto soll usw.

27.06.

    Endlich ist ein Zimmer in einem Bed and Break fast gefunden für 45$ pro Nacht mit Frühstück im Nord Westen von Calgary, allerdings erst ab dem 16.7. Bis zum 15.7 fand nämlich die 100. Stampede statt und zu dieser Zeit ist es fast unmöglich ein Zimmer zu finden. Aber ich bin optimistisch vor Ort ein Zimmer zu finden. 

06.07.

    Per E-Mail habe ich eine Einladung vom Service Manager Canada zu einem gemütlichen Zusammensein am 19.07. mit den anderen Technikern von Calgary zusammen bekommen, da er zu dieser Zeit sich in Calgary befinden wird. Normalerweise sitzt er in Toronto in der Zentrale. Natürlich habe ich die Einladung Dankend angenommen, auch wenn ich offiziell noch nicht Arbeite, aber ich sehe das als gute Gelegenheit die anderen Kollegen schon mal kennen zu lernen.

13.07.

    Gut verklebt und mit allen Zollpapieren ausgestattet habe ich heute 2 Kartons per Post versendet. In Einem Karton ist mein Computer (natürlich ohne Festplatte) und im anderen das Computerzubehör, Bücher, CD´s und Unterlagen. Der 2. Karton wog fast 30 kg, was somit auch das oberste Limit für Internationale Pakete ist. Bin mal gespannt, wann die Pakete ankommen im Miele Warenhaus in Calgary. 

14.07.

    Ich konnte es kaum erwarten, das es endlich los geht. Der Koffer mit Sommer- und ein paar Winter- Klamotten und meine    Laptop-Tasche mit dem Laptop und allen Unterlagen die ich dann für den Flug und meine Arbeitserlaubnis brauchte waren fertig gerichtet. Im Internet checkte ich noch einmal den Flug auf der Webseite des Flughafen Frankfurt, dabei laß ich, das der Flug wegen technischer Probleme beim Flugzeug vom 15. um 15.10 Uhr auf den 16. um 7.10 Uhr verschoben wurde. OH- dachte ich. Damit wirklich nichts schief läuft rief ich beim Reisebüro an, aber die wussten von nichts. Um wirklich sicher zu gehen rief ich bei Air Transat in Frankfurt an und die bestätigten mir den Abflugtermin. Da ein paar Freunde und die Familie mich am Flughafen verabschieden wollten, telefonierte ich mit allen noch einmal um ihnen die Verschiebung mitzuteilen. 

15.07.

    Die Aufregung ist natürlich groß. Dennoch genoß ich den letzten Tag für die nächsten Monate mit der Familie. An diesem Abend ging ich früh ins Bett, weil morgen früh um 2 Uhr die Nacht zu ende ist.  

16.07.

    Mein Wecker klingelte um 2 Uhr. Ich mache mich fertig für den Flug. Um 3 Uhr war mein Vater da um mich zum Flughafen zu bringen. Ein schneller Abschiedskuss von meiner Frau. Die Kinder schlafen noch fest, ich hatte mich aber am Abend vorher schon von ihnen verabschiedet. Ein letzter Check der Unterlagen und des Gepäcks und das Abenteuer Kanada kann beginnen. Am Flughafen war es ein kurzer aber herzlicher Abschied von meinem Vater (wie Männer eben sind :-) ). Nachdem ich mein Gepäck aufgegeben hatte, und durch die Sicherheitskontrollen war, hatte ich viel Zeit mich am Flughafen um zusehen.

                             IMG_0748

                                   Anzeigentafel am Flughafen

 

    Kurz nach 7 Uhr ging es dann endlich los- Nonstopflug nach Calgary. Nach 9 Stunden und 45 Minuten Flugzeit landete ich endlich in Calgary. Jetzt wurde ich langsam wirklich nervös, denn ich musste nach der Paßkontrolle zur Einwanderungsbehörde um mit meine Arbeitserlaubnis zu holen. Ich präsentierte dem Officer meine Papiere, er stellte mir noch einige Fragen und ich bekam mein Work Permit (WP). Hurra....das wäre geschafft. Jetzt noch schnell das Visum bezahlen, dann den Koffer holen und dann zur Autovermietung um den Mietwagen abzuholen. Was für ein Gefühl- alleine in Kanada. Ich fuhr zum gebuchten Bed & Break-fast im Nordwesten von Calgary und richtete mich dort für die erste Woche häuslich ein. In den nächsten Tagen standen viele Behördengänge an, ich suchte nach einem Zimmer für die nächsten Monate und einem Auto.

 

22.07.

    Nach längerer suche im Internet und verschiedenen Besuchen wählte ich mir ein Zimmer im Nordosten von Calgary aus. Es war preiswert und groß, Internet Anschluß per Kabel, Fernseher und voll möbliert. Also zog ich an diesem Tag in das Zimmer ein.

01.08.

    Mein erster Arbeitstag in Kanada. Ich werde von meinem Supervisor , der übrigens Deutsch-Kanadier ist, sehr herzlich empfangen und ich verbrachte die ersten 3 Arbeitstage mit ihm zusammen. Dann war auch schon wieder Wochenende.

06.08.

    Es war wieder einmal fliegen angesagt diese mal zum Training nach Toronto für 3 Wochen. In dieser Zeit lernte ich viele Kollegen kennen. Ich bekam ein Training auf den Zahnarzt-Desinfektoren und anderen Professional Maschinen. An den Wochenenden machte ich dann Toronto und die Niagara-Fälle unsicher.

24.08.

    Endlich wieder zurück in Calgary. Toronto was auch mal interessant, aber ich Calgary fühle ich mich schon wohler.

26.08.

    Am Sonntag war ich wieder spazieren gefahren. Dieses mal war ich auf den Highway 1A über Cochrane Richtung Canmore gefahren. Ich wollte in die Rockys. Den ersten Berg den ich fand war der Yamanuska Mountain. Dort gab es einen schönen Parkplatz und einen schönen weg zum Wandern. Das mußte ich auskundschaften. Da es schon relativ spät war drehte ich nach ca. 5 km wieder um. Der Weg war anstrengend, weil es eigentlich nur bergauf ging. Aber ich werde wiederkommen und dann mit entsprechender Ausrüstung.

02.09.

    Heute war Labour Day. Ich hatte Plakate gesehen für eine Parade und Rodeo in Cochrane. Das mußte ich mir natürlich anschauen. Also fuhr ich am morgen nach Cochrane. Schaute mir die Parade an und besuchte dann das Rodeo, was mir sehr gut gefiel. Dazwischen hatte ich mir noch die Stadt angeschaut, weil ich ja immer noch auf der Suche nach einem Zuhause für die Familie suchte. Cochrane hat einen schönen kleinen Stadtkern der sehr im Western-Stiel aufgebaut ist. Als alter Western Fan was das natürlich was für mich. 

09.09.

    In letzter Zeit hatte ich im Internet nach einem Haus oder Wohnung gesucht. Ich hatte einige gefunden die preislich Interessant waren, aber am Ende wurde es das Teuerste auf meiner Liste. Das liegt oben auf dem Berg und hat eine schöne Aussicht über das Tal. Die anderen Häuser waren alle in der Stadt im Tal und zum Teil direkt an der Bahnlinie und Güterzüge sind sehr laut. Beim Treffen mit der Vermieterin und besichtigen der Wohnung sagte ich ihr zu die Wohnung ab November zu Mieten.  

10.10.

    Endlich ist es soweit, mein eigener Van ist endlich fertig mit 2 monatiger Verspätung. Ich hole den Wagen mit Derek beim Autohändler ab. Endlich kann ich meine ersten Aufträge alleine erledigen. Inzwischen kenne ich mich auch schon etwas in Calgary und Umgebung aus, dennoch hatte ich mir ein neues Navi gekauft.

11.10.

    Als ich aus dem Fenster schaute staunte ich nicht schlecht. Es hatte in der Nacht leicht geschneit. An meinem Van waren Sommerreifen montiert und es war glatt auf den Strassen und mein Fahrzeug war noch so gut wie leer. Für den nächsten Tag machten wir gleich einen Termin zum Reifenwechseln. IMG_0883                    Meine Fahrzeuge im ersten Schnee

13.10.

    Wieder mal machte ich die Gegend unsicher. Diese mal war ich im Kananaskis Country. Das ist ein wunderschönes Naturgebiet. Ich fuhr auf dem Highway 40 nach Süden als ich einen kleinen Parkplatz und einen Wanderweg sah. Ich schnappte mir meinen Rucksack und lief los. Die Natur war atemberaubend. Später sah ich das ich im Prairie Creek Valley und im Powderface Creek Valley unterwegs war. Nach ca 23 km und 7,5 Stunden Laufzeit, zum Teil sehr steil Bergauf, kam ich in der Dämmerung wieder am Auto an. Ich war total fertig, aber die Ausblicke war die Anstrengung wert.

24.10.

    Heute Nacht starker Schneefall und bis 15 cm Schnee und am  Morgen natürlich Verkehrschaos. Es ist Winter in Kanada.....auf  jedenfalls in Calgary

28.10.

    Endlich ist der Tag des Umzugs gekommen. Ich hatte alle meine Sachen in Kartons verpackt und sie in meinen Van geladen. Ich verabschiedete mich von meinen Mitbewohnern und machte mich dann erst einmal auf den Weg zum IKEA um mir eine Matratze zu kaufen. Endlich in der neuen Wohnung angekommen fand die Schlüsselübergabe statt und ich konnte sogleich anfangen mit dem Einräumen. Glücklicherweise sind in den Wohnungen und Häusern immer die Küchen schon drin, auch meistens Waschmaschine und Trockner. Mit 2 Brettern und Kartons baute ich mir einen provisorischen Schreibtisch mit einem Kissen als Polsterung auf dem Boden. Der Untermieter half mir meine Matratze ins Obergeschoss zu bringen, wo ich sie auf den Boden legte, weil ich noch kein Bettgestell hatte. Ich war froh endlich in meiner eigenen Wohnung zu sein.

08.11.

    Über Nacht hat es 3 cm geschneit. Zum ersten mal hatte ich Schnee in Kanada geschippt. Am Abend als ich nachhause kam waren tagsüber nochmal ca 2 cm gefallen. Also nochmal Schnee schieben. Das ist noch ein Grund mehr das die Familie endlich  nachkommt, damit ich endlich Hilfe beim Schnee schieben habe.

09.12.

    Nach meinem sonntäglichem Skype- Videoanruf  bei der Familie wollte ich mal wieder raus in die Natur. Ich fuhr zu den Elbow Falls nach Bragg Creek, die etwa 40 km von mir weg sind. Dort lagen noch ca. 10 cm Schnee bei Temperaturen um die -10°C. Bewaffnet mit Winterstiefeln, Wintermütze, Handschuhe und Rucksack war ich dann zu meiner 13 km langen Tour durch die Berge aufgebrochen. Die Wege waren schön verschneit, was das laufen nicht einfacher machte und es war so ruhig, das man zeitweise wirklich gar nichts hörte. Nach der Wanderung war ich nach Bragg Creek gefahren, um in einem deutschen Restaurant, dem Bavarian Inn, essen zu gehen. Es ist ein nobler Laden, dennoch wollte ich es mal ausprobieren und alleine kann man es sich ja mal leisten. Ich wählte mir als Vorspeise gebackene Maultaschen mit Zwiebeln aus, als Hauptgericht Kalbsleber mit Bratkartoffeln und Gemüse und als Nachtisch Apfelstrudel mit Vanilleeis. Alle Speisen waren wirklich sehr lecker und ich kann es wirklich sehr empfehlen.

23.12.

    Das hatte ich auch noch nie, das ich an Heiligabend mit dem Flugzeug unterwegs war. Ich startete am Abend des 23.12. in Calgary und nach einer Zwischenlandung in London Heathrow landete ich am späten Nachmittag des 24.12. in Frankfurt. Mein Vater, Anke und die Kinder holten mich am Flughafen ab. Die Freude war bei allen groß. Zuhause angekommen war die ganze Großfamilie zum weihnachtlichen Abendessen und Bescherung versammelt. In den nächsten Tagen war nochmal Stress angesagt. Die letzten Sachen die wir mitnehmen wollten wurden noch in Kisten verpackt und zur Abholung für die Spedition vorbereitet.

31.12.

    Der lang ersehnte Tag ist endlich gekommen. Schon früh am morgen heißt es aufstehen. Anke, die Kinder und ich hatten alle unsere Kanada T-shirts angezogen. DSC07726-1

    Zur Verabschiedung kam ein großes Aufgebot. Meine Eltern, mein Bruder, Ankes Mutter und ihre Schwester mit Mann. Zuerst checkten wir ein um unser Gepäck los zu bekommen. Dann kam die Zeit des Abschieds. Hier flossen viele Tränen, denn es wir ein Abschied für längere Zeit sein. Ich war froh als wir dann endlich im Flugzeug sassen. Der Flug ging mit British Airways ab Frankfurt um 7.20 Uhr. Ankunft in London Heathrow um 8.15 Uhr, dann weiter um 13.45 Uhr mit Ankunft in Calgary um 16.20 Uhr. Die Flüge waren sehr gut in der Zeit. Als Wir in Calgary landeten stieg bei mir natürlich die Aufregung wieder. Aber das Ausstellen der Permits für Anke und die Kinder klappte ohne Probleme.

      IMG_0919                         Hurrrrrraaaaaaaaaaaaaa, Endlich zusammen in Kanada.

      Jetzt nichts wie los ins neue Zuhause. Um unseren Hunger zu stillen machten wir halt im Smittys Familienrestaurant in Cochrane. Zum Empfang in der Wohnung hatte ich Sekt kaltgestellt und danach sind wir gegen 22.30 Uhr ins Bett gegangen, weil wir total kaputt und hundemüde waren.

      Das war das ereignisreiche Jahr 2012.

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